Ohne ein bisschen Bedacht und Planung wird aus dem Traum vom Welpen schnell ein absoluter Albtraum
Ohne ein bisschen Bedacht und Planung wird aus dem Traum vom Welpen schnell ein absoluter Albtraum




Über Sinn und Unsinn von  Zucht lässt sich streiten, wie sich eben über Meinungen und Ansichten immer streiten lässt.


Da ich ursprünglich aus der Pferdezucht komme, hat sich die oberste Regel „Züchten heisst in Generationen denken" fest in meinem Denken verankert.


Soll heißen, wenn ich eine Verpaarung plane, habe ich im Optimalfall schon Visionen wie sich das genetisch weiterführen und weiter verbessern lässt.

Mindestens genauso wichtig ist der Blick auf zurückliegende Generationen.


Man muss sich nicht zwangsläufig tiefgehend mit Genetik beschäftigen um zu erkennen, dass sicherlich auch in der eigenen Familie einige Ähnlichkeiten in Verhalten und Aussehen durchaus ein oder zwei Generation überspringen bevor sie sich wieder zeigen.


Daher sind die oft verhöhnten Papiere, mit den zurückliegenden Generationen so wichtig.


Deshalb ist es so schwierig das vermeintlich gutgemeinte Verpaaren zweier Hunde,  eventuell auch noch unterschiedlicher Rassen als Zucht zu betiteln.


Werden zwei unterschiedliche Rassen miteinander verpaart,  müsste man um überhaupt annähernd auf den Begriff Zucht zu kommen, die Eigenschaften und Besonderheiten beider Rassen im Allgemeinen intensiv kennen.


Außerdem sollte man die Genetik bzw Eigenschaften, positiv wie negativ von optimalerweise drei Generationen, das macht 14 Vorfahren pro Elternteil, im Besonderen kennen.


Ist man wirklich gründlich, kennt man auch Geschwister der geplanten Eltern, und sofern vorhanden, Nachkommen von diesen.

Natürlich sind auch andere Nachkommen der Vorfahren, sowie der beiden Elternteile interessant um die jeweilige Vererbung möglichst planbar zu machen.


Denn genau das ist es was Zucht ausmacht, eine hohe Wahrscheinlichkeit das angestrebte Zuchtziel zu erreichen und nicht auf das Glück vertrauen zu müssen.


Ich persönlich finde das bei nur einer Rasse mit der man sich täglich und das über Jahre beschäftigt schon schwierig.

Bei zwei unterschiedlichen Rassen wäre ich persönlich komplett raus.


Vielleicht gibt’s Leute die das können, darüber mag ich nicht urteilen.


Ich möchte wetten die meisten sogenannten Hobbyzüchter, sind raus, wenn man diese Sachen etwas genauer hinterfragt.


Oder sie haben die abenteuerlichsten Begründungen wieso und weshalb es Quatsch ist soviel Aufwand zu betreiben. 


Somit sind und bleiben solche Hunde Mixe, manchmal geraten sie gut, manchmal geht es schief.


Es sind und bleiben Überraschungseier, ganz egal wie gross und hübsch die Hochglanzfotos sind und wie einleuchtend die Erklärungen der Urheber im ersten Moment anmuten.


Hinterfragt man die Geschichte wird es immer darin enden dass andere, egal ob Rassen, Zuchtverbände, Züchter oder was auch immer diffamiert werden. 


Ich tue mich auch ein wenig schwer mit diesem verschlimmbessern.

Bin ich von einer Rasse oder auch nur dem dementsprechenden Hund, den ich mein Eigen nenne nicht zu 100% überzeugt, weshalb sollte ich überhaupt über Reproduktion nachdenken?


Bin ich mit meiner Hündin aber absolut glücklich, weshalb muss ich dann etwas an der Rasse ändern?


Weshalb sollte dieser tolle Hund nicht dazu beitragen die Rasse in die Richtung, von der ich überzeugt bin zu unterstützen?  


Gibt es eine Hündin die die angestrebten Charaktereigenschaften und optischen Merkmale aufweist, findet man sicher auch einen Rüden der gleichen Rasse der dies tut und muss nicht auf eine komplett andere Rasse ausweichen.


Es geht nicht nur um die Wesenseigenschaften bei dieser ganzen Vererbungskiste, sondern auch um genetische Krankheiten die gegebenenfalls die ein oder andere Generation überspringen können.


Schon in der Rassehundezucht ist es nicht immer einfach diese Sachen zu erkennen und möglichst zu vermeiden.

Ohne Kenntnis der Vorfahren hat Hunde verpaaren ein bisschen was von Russisch Roulette.


Aus diesem Grund hat Zucht durchaus ihre Daseinsberechtigung.


Schon rein der logische Menschenverstand sollte einem sagen, dass wenn man zwei kranke oder potentiell kranke Rassen miteinander verpaart es eher unwahrscheinlich ist dass dabei ein gesunder Hund rauskommt.

Soviel zum Thema gesunde Mischlinge.


Ein kleines Beispiel aus meiner persönlichen Erfahrung, das eventuell verdeutlicht,  weshalb ich bei dieser Thematik etwas unentspannt werde:


Anori kam mit elf Monaten zu uns, geboren bei Menschen die meinten Hündin und Rüde derselben Rasse reichen, um der Natur ihren Lauf zu lassen.  

Rudimentärstes Interesse an Genetik hätte ihnen gezeigt dass sie Halbgeschwister daheim haben.


Grundlegendes biologisches Interesse hätte dem gesunden Menschenverstand gesagt, dass die Mutter mit knapp anderthalb Jahren eigentlich selbst noch ein halbes Baby ist. 

Mit viel Goodwill könnte man noch sagen kann passieren, dass die Trennung während der Läufigkeit von besonders findigen Köpfen überwunden wurde.

Nur leider ist es nicht bei diesem einen „Unfall" geblieben, einmal kann ein Versehen sein, zweimal ein Fehler, aber spätestens beim dritten Mal sollte auch der Begriffstutzigste verstanden haben,  wie die Sache mit den Welpen funktioniert.  


Die Auswahl der Welpenkäufer hat sich fast durch die Reihe weg als unglücklich erwiesen.

Viele der Hunde aus dieser Verpaarung haben sich deutlich verhaltensauffällig gezeigt.


Womit sich wieder zeigt dass die genetische Komponente nicht vernachlässigt werden sollte.


Ich bezweifle nicht, dass sowohl die Hündin als auch der Rüde sehr freundliche und angenehme Hunde sind.

Nur in dieser Kombination hat das nicht so richtig gut funktioniert.


Leute die unsere Rasse seit sehr vielen Jahren kennen sagen, dass dies bei dieser genetischen Kombination nicht wirklich überraschend ist.


Auf großen Druck der Twh Leute wurde nach einigen Würfen dieses Tun Gott sei Dank eingestellt. 

Beide Hunde wurden abgegeben, soviel zum Thema liebevolle Hobbyzucht, natürlich geht es auch niemals um das liebe Geld.


Sicher ist es möglich dass es andere Gründe hatte beide Hunde abzugeben, mit den Hintergründen dazu habe ich mich  nicht beschäftigt.

Allerdings hinterlässt die Abgabe bei Beendigung der Zucht schon einen unangenehmen Nachgeschmack.   


Leider ist es oft so, dass solche Leute sich hervorragend verkaufen können.

Die Interessenten haben das Gefühl es war wirklich ein Unfall und keine geplante Verpaarung, oder dass es wirklich gut durchdacht ist und es rein der Verantwortung den Hunden gegenüber geschuldet ist nicht unter einem dem Fci angeschlossenen Verband zu züchten. 


Daher kann ich jedem nur empfehlen die Zucht unter dem Fci als Mindestanspruch zu setzen.

Auch dort gibt es schwarze Schafe, aber lernt man einige unterschiedliche Züchter kennen, bekommt man ein Gefühl dafür wer eventuell mehr Schein als Sein ist.


Es gibt auch unter dem Fci "Welpenproduzenten" die nach der Abgabe keinerlei Interesse mehr an der Entwicklung und dem Lebensverlauf des Hundes haben. 

Wer mit Geldübergabe die komplette Verantwortung am Welpen abgibt, sollte sich auch nicht Züchter nennen dürfen.


Wenn der Züchter mit aller Macht versucht einem den Hund auszureden, bevor er damit um die Ecke kommt, dass diese Höllentiere eigentlich auch ganz süss sein können, ist er sehr wahrscheinlich auch im Nachhinein als Ansprechpartner da.


Ein solcher Züchter wird vermutlich bemüht sein, "seinen" Welpen auf dem kompletten Lebensweg zu unterstützen, wenn dies notwendig ist. 


Daher liebe Leute Augen auf bei der Züchterwahl, haben euch zwei oder drei Züchter abgelehnt, solltet ihr vielleicht nochmal in euch gehen, ob es wirklich diese Rasse sein muss.


War es nur ein Züchter der einen ablehnt, würde ich es nicht so kritisch sehen, da manchmal eben einfach die Vorstellungen was so ein Leben mit Hund ausmacht  verschieden sind.