Astrid hat sich die Mühe gemacht ihre Gedanken zum Thema Twh und inwiefern sie sich von anderen Rassen unterscheiden oder eben nicht zusammen zu schreiben. 

Da dies, wie ich finde, sehr gut und auf dem Punkt gelungen ist möchte ich das gerne hier teilen (selbstverständlich mit Erlaubnis)

Die Original Texte findet ihr auf Facebook unter Lieblingskoeter und auf Instagram unter Lieblingskoeter.at, außerdem ist bei den Links ein weiterer Text und eine sehr ausführliche Zusammenfassung zum Thema Twh und etwaige Stolpersteine im Zusammenleben und weshalb es sich trotzdem lohnt durchzuhalten...

Wie sind die denn jetzt so? Sind die wirklich so schwierig?

Das sind 2 Fragen, die ich im Bezug auf den TWH sehr häufig zu hören bekommen habe. Und ich stand jedes Mal da und begann zu stottern, weil das einfach nicht kurz und einfach zu beantworten ist.

TWH sind großartig. Und schlichtweg nicht in ein paar Worten zu beschreiben. Sind sie nur für Spezialisten und Wolfsexperten? Nein, Gott bewahre. Sind sie Hunde für Jedermann? Definitiv nicht. Ein TWH kann ein toller, alltagstauglicher Begleiter werden. Man kann ihn erziehen, ihm Dinge beibringen und gemeinsam Hundesport ausüben, wie mit einem Labrador, Collie, Schäferhund oder Pudel auch. Der Weg dahin ist allerdings i.d.R. länger und arbeitsintensiver und man braucht mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Geduld, Nerven und eine gute Portion schwarzen Humor. Das sollte man wissen, wenn man sich einen TWH ins Haus holt.

Ist der TWH anders als andere Rassen? Ja und nein. Sie verfügen über mehr Körpersprache und Ausdrucksverhalten als die meisten anderen Rassen. Aber sie machen nichts, was andere Rassen nicht auch machen würden. Der Unterschied liegt vor allem in der Intensität. Und genau das ist das große Problem, wenn man versucht, Rasseinteressenten die möglichen Probleme mit einem TWH zu schildern. Er ist anfangs extrem wild und grob? Ach, das kenn ich vom Goldi von Tante Emma auch. Er zerstört Einrichtung beim alleine bleiben? Jaja, das hat der Dackel von Onkel Herbert auch gemacht. Kennen sie alles. Klar. Ein TWH scheißt keine goldenen Haufen. Er macht all das, was andere Hunde auch tun. Aber es ist ein Unterschied, ob ein paar Bücher und Klopapierrollen dran glauben müssen oder die drölfzigste Couch. Es ist ein Unterschied, ob man ein paar Kratzer und Welpenzahnabdrücke hat, oder wochenlang herumläuft und aussieht, als würde man vom Partner misshandelt werden. Kaputt ist nicht gleich kaputt. Wild ist nicht gleich wild... Und das ist leider so extrem schwer zu vermitteln. Es wird einem meist einfach nicht geglaubt, denn man ist ja hundeerfahren und kennt die Themen alle...

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Was sind jetzt so die häufigsten und typischsten Probleme, wenn man sich einen Tschechoslowakischen Wolfhund ins Haus holt?

Einer der Punkte, die vermutlich sehr schnell auffallen ist, dass TWH Welpen extrem grob sein können. Ja, alle Welpen sind mitunter ein wenig ungestüm und die Welpenzähnchen tun ihr übriges. Aber TWH Welpen sind meist nochmal eine andere Hausnummer.

Zum einen weil sie den Begriff rabiat quasi neu definieren. Und weil bei ihnen alles etwas intensiver ist, wird auch "ungestüm" auf ein ganz neues Level gehoben. Das zeigt sich z.B. gern bei der Begrüßung oder wenn sie merken, dass man gerade nicht so gut auf sie zu sprechen ist - vorausgesetzt, es ist ihnen gerade wichtig, dies zur Kenntnis zu nehmen. Als Welpen sind viele TWH noch sehr fiddelig und versuchen oft, auf Teufel komm raus "Lefzen zu lecken". Sie begrüßen und springen dabei bis auf Augenhöhe, gerne wird dabei gekniffen und die Zähnchen eingesetzt. Auch beim Spiel scheint es manchmal, als würden sie keinerlei Beißhemmung kennen. Zumdem können sie richtige Zornpinkerl sein, die ihren Willen auf biegen und brechen durchsetzen wollen. Chinua reagierte auf alles was sie nicht wollte mit beißen. Geschirr anlegen? Sie biss zu. Sie von etwas abhalten? Sie biss zu... Zudem zeigte sie ausgeprägte Ressourcenverteidigung - irgendwo hin fassen, was vermeintlich ihres war - zack, schon wurde hingehackt. Und nicht zuletzt war sie einfach so unfassbar gierig, dass es für sie keinerlei Rolle spielte, ob sie ein Leckerchen oder die Hand erwischte, die es anbot.

Das liest sich jetzt vermutlich weniger schlimm, als es tatsächlich war, weil... ja, das kennt man von Welpe xy ja auch. Eh. Aber in den meisten Fällen nicht in der Intensität. ;)

Die ersten Wochen war ich permanent übersät von Kratzern, blauen Flecken und Bisswunden. Das gipfelte darin, dass mich meine Arbeitskollegen eines Tages vorsichtig und besorgt fragten, ob in meiner Beziehung denn alles in Ordnung wäre.

Und so kommt es vor, dass diese grobe Art junger TWH neue Besitzer erschrecken und verunsichern und sogar zur Abgabe führen kann, weil man Angst hat, wohin sich das noch entwickelt, wenn sie erst mal größer und älter sind...

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