Ab und an finde ich es zumutbar und habe Spaß daran, und so sehen wir sogar ein bisschen was von der Welt
Ab und an finde ich es zumutbar und habe Spaß daran, und so sehen wir sogar ein bisschen was von der Welt




Sinn und Unsinn von Ausstellungen… 



Was sollte es über die Qualität eines Hundes Aussagen ob er im Trab an der Leine im Kreis laufen kann?

Schwieriges Thema, vor allem da es so unglaublich menschlich und damit subjektiv ist.

Zu diesem Thema habe ich ein ganz  klares Jain  für euch ;-)


Allgemeinausstellungen vom Fci freigegeben, auf denen alle Rassen bewertet werden,  sind teilweise schwierig von der Bewertungsqualität und oft wenig aussagekräftig.

Ohne den Richtern guten Willen oder Kompetenz abzusprechen,  sehen viele von ihnen doch nur vier oder fünfmal im Jahr Twh. 

In einigen Fällen ist in den Köpfen hängengeblieben, dass der Ursprung über den Deutschen Schäferhund kommt und sie werden bewusst oder unbewusst auch ein wenig nach diesen Kriterien bewertet. 

Daraus resultierend habe ich schon die verrücktesten Kritiken gehört,  Ohren zu klein, Hund zu groß,  Rute zu kurz, Augen zu hell, Pfoten vorne zu eng und ausgedreht und und und.

All diese Kritik kollidiert mit dem Rassestandart,  dementsprechend gibt es Richter bei denen nicht die Rassetypischsten Hunde auf den vorderen Plätzen stehen,  sondern vielleicht sogar mit einer Formwertnote deutlich unter ihrer Qualität vom Platz gehen.

Es gibt auch Allgemeinrichter die sehr streng am Standard entlang richten und bei denen man auch mit Erfahrung und Knowhow nicht schummeln kann.  

Ja, diese "leidvolle" Erfahrung, musste ich auch machen, als ich meine Hündin auf mehrfache Anweisung in deutlich reduziertem Tempo führen musste und damit ihren aufgrund von Wachstum leicht unrunden Trab nicht mehr kaschieren konnte. 

Ehre dem Ehre gebührt,  vom Richter korrekt erkannt und damit auf Platz zwei gerutscht, in diesem Fall total berechtigt sei dazu gesagt.

Genauso wie ich Gruppen hatte, bei denen ich gesagt habe ich freue mich sehr über den Sieg, aber wirklich verdient ist er nicht und meine Hündin war heute eigentlich nicht die rassetypischste. 


Genauso gab es  Veranstaltungen, bei denen meine Hündin deutlich eher dem Rassestandart entsprach als die Siegerin.


Somit sind „normale" Ausstellungen für mich eher just for fun,  mal gewinnt man, mal verliert man und nicht immer spiegelt das die Tatsachen wieder. 


Ich nehme mir sonst nicht die Zeit mal wegzufahren, daher sind dies die Tage die zwangsläufig fest im Kalender stehen. 

Tage an denen ich mich bei den Pferden vertreten lasse und ausnahmsweise mal wirklich ausschließlich Zeit für die Hunde habe. 


Ich denke dafür, dass sie mal für zwei bis drei Tage meine ungeteilte Aufmerksamkeit haben und wir den ganzen Tag wirklich Dinge miteinander machen, sind zwei bis fünf Minuten im Showring zumutbar. 

Selbst wenn sie es blöd finden, die meisten Twh lieben Ausstellungen nicht wirklich, aber viele sind auch nicht so gestresst, dass es nicht zumutbar wäre.  


Und ja meine persönliche Meinung zum Thema Championtitel (national und international), ist dass es zumindest bei dieser Rasse, über andere kann ich kein Urteil fällen, durchaus mit reiner Fleißarbeit zu so ziemlich jedem Titel reichen kann.


Man muss lediglich Zeit und Geld investieren genügend ausländische Ausstellungen zu besuchen, ggf auch solche bei denen mit eher geringen Meldezahlen zu rechnen ist.

Prinzipiell sind schon Gesamtmeldezahlen mit 20 Hunden gesamt gering und irgendwann wird es die begehrte Anwartschaft geben.

Berechtigt oder wegen einem Richter der den Standard nicht ganz gründlich studiert hat, sei dahingestellt.


Aussagekräftiger sind eher die Ausstellungen der zuständigen Clubs in den Ursprungszuchtländern Tschechien und Slowakei.

Sogenannte Spezialzuchtschauen oder Clubschauen, dort sind meist mehr als 100 Hunde gesamt gemeldet und teilweise über 20 Hunde in einer einzelnen Klasse. 

Dort werden Richter eingeladen die entweder selbst langjährige Züchter dieser Rasse sind, oder anderweitig eine Kompetenz in der Beurteilung nach dem Rassestandard unter Beweis gestellt haben.  

Dort wird neben dem rassetypischen Exterieur auch besonderes Augenmerk auf den Bewegungsablauf und Charakter gelegt.

Daher sind dies ein bis zweimal jährlich für mich tatsächlich Pflichtveranstaltungen, auch um einen Überblick über den aktuellen Stand der Rasse zu behalten.

Zu sehen welche Hunde sich wie vererben und natürlich auch um mit der Züchterin meiner Hündin in Kontakt zu bleiben, ihr die Möglichkeit zu geben ihre Nachzucht live zu sehen und zu beurteilen, als Spezialzuchtrichterin und Twh Züchterin seit über 30 Jahren bekommen wir da jedesmal eine hochkompetente und durchaus auch kritische Einschätzung.


Der Weg in die Slowakei ist deutlich weiter für mich und passt meist terminlich nicht mit der Pferdezucht zusammen, daher fallen diese Veranstaltungen für mich schweren Herzens oft aus.

Die Veranstaltungen in Tschechien lassen sich meist in einem Tagesausflug „abarbeiten" und die Richter sind oft in beiden Ländern gleich über die Jahre.


Ausstellungen in Deutschland sind für mich wie bereits erwähnt eher eine Auszeit, da hier seit einigen Jahren keine Spezialausstellungen genehmigt werden bleiben nur die allgemeinen. 

Die Betreuung einen Infostandes für den Twh Club und somit die Rassevorstellung für Interessierte sind aber auch hier wichtige Aufgaben und wenn man schon da ist kann man auch die Ausstellung mitmachen.